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Pflanzliche Artenvielfalt – im Herbst

Einstieg pflanzliche Artenvielfalt im Herbst

Nun ist es soweit und wir starten in eine neue Serie! Hier dreht sich alles um Artenvielfalt aus der tierischen Sicht zu den vier Jahreszeiten. Welche Pflanzen man verwenden kann, damit Insekten und Kleintiere im Garten das ganze Jahr etwas zu Essen finden können und darüber hinaus man auch Überwinterungsmöglichkeiten und Schlafstätten schafft. So kann jeder mit einem ganz eigenen, kleineren oder größeren Teil zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Das Machen steht hier im Vordergrund, denn jede weitere Pflanze und oder Schlafmöglichkeit zählt!

Als erstes beginnen wir mit den Pflanzen, welche im Herbst blühen oder Früchte tragen und somit als Futterpflanzen dienen. Nach dem Foerster’schen Kalender (dieser enthält 7 Jahreszeiten) sind wir schon mitten im Herbst. Laut Karl Foerster beginnt der Herbst im September und geht bis Allerseelen. Darauf folgt bis Dezember dann der Spätherbst. Meteorologisch gesehen, beginnt der Herbst erst am 23.9. Dann legen wir los!

Herbstanemone

Herbstanemone oder botanisch: Anemone japonica ‚Pamina‘

Die Anemone japonica ‚Pamina‘ begeistert mit ihren purpurrosa, halbgefüllten Blüten von September bis Oktober. Andere Arten blühen schon ab August. Durch diesen späten Blühzeitraum ist die Herbstanemone eine geeignete spät blühende Bienenweide. Sie besitzt einen kompakten gedrungenen Wuchs und kann wunderbar in Bauerngärten als Solitär oder in Gruppen verwendet werden. Am liebsten steht sie am Gehölzrand und ist so im Winter vor Kahlfrösten durch das heruntergefallene Laub geschützt. Durch ihre filigranen Blüten bringt die Herbstanemone eine spätsommerliche Leichtigkeit in den Herbst hinein. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 60-80 cm und bevorzugt einen halbschattigen Standort.

Natternkopf

Der Natternkopf, welcher botanisch Echium vulgare heißt, ist eine wunderschön Pflanze. Er blüht Mai bis Oktober und weist ein Farbspiel von violett über blau bis rosa auf. Ihn für Sträuße zu schneiden, ist eine recht stachelige Angelegenheit, sollte also mit Handschuhen erfolgen oder Sie genießen ihn einfach so im Garten und bestaunen wie viele verschiedene Insekten, gerade die Bienen, ihn besuchen! Der Natternkopf steht gerne sonnig und auf eher trockenem Boden.

Schmuck-Zinnie

Zinnia elegans, die Schmuck-Zinnie hält was ihr Name verspricht! Ihre Blüten erstrahlen in rot, rosa, violett, gelb, orange und Weißtönen. Wobei sie auch mit zweifarbigen Blüten aufwarten kann! Da sie aus den südlichen USA und Mittelamerika stammt, wird sie hier in Mitteleuropa als einjährige Sommerblume gehandelt. In Kombination mit Schmuckkörbchen, Sonnenhut und ungefüllten Dahlien haben Sie nicht nur ein wunderschönes Beet im Bauerngartenstil, sondern eine wahre Insektenweide, wo sich Schmetterlinge, Bienen und Hummeln sehr wohl fühlen! Auch als farbintensiver Lückenfüller kann die Zinnie mit einen variablen Wuchshöhe von 20 bis 100 cm sehr gut mithalten!

Kapuzinerkresse

Die Kapuzinerkresse in voller Blütenpracht.

Tropaeolum majus stammt ursprünglich auch aus Mittel- und Südamerika, wird aber auch hier sehr gut von den Insekten, wie vor allem den Schmetterlingen, angenommen. Nicht nur die Insekten, sondern auch wir Menschen können die Kapuzinerkresse essen. Seien es die jungen Knospen, welche wie Kapern verwendet werden können oder die reifen Samenkörner, die gemahlen, als Gewürz verwendet werden können. Die Kapuzinerkresse erstrahlt von Juli bis Oktober mit ihren gelben, orangen und roten Blüten.

Brennnessel

Oft als Unkraut in Verruf geraten ist Urtica dioica. Ebenso gilt die Brennnessel als Zeigerpflanze für Stickstoff und solche Flächen sind meistens sehr blütenarm. Schade, denn die große Brennnessel kann so viel mehr! Zum einen ist sie nicht sehr wählerisch was den Boden angeht, zum anderen kann Sie sehr gut für Tee verwendet werden. Früher wurden aus ihren Stängeln robuste Fasern gewonnen. Bekanntestes Beispiel das ‚Nesseltuch‘, das günstigere ‚Leinen‘ zu der Zeit. Aber was noch weitaus interessanter ist, dass die Brennnessel als Lebensort für einige zauberhafte Tagschmetterlinge dient und für diese eine Art Wirt ist. Ihre Blüte ist grün und weiß und ist von Juli bis Oktober zu sehen.

Schön stachelige Disteln

Nahrungsquelle für Schmetterlinge, aber genauso für die Hummeln – die Distel.

Eryngium oder Mannstreu oder trivial Edeldistel ist ein wunderschöner stachliger Begleiter, der nur mit Handschuhen angefasst werden sollte. Disteln sind robust, pflegeleicht und haben einen silbrig grauen Schimmer, der sehr gut mit ihren blauen Blüten harmoniert. Gerade als Nahrungsquelle für die Schmetterlinge sind die Blüten der Disteln gefragt. ‚Distel‘ ist ein Überbegriff für mehrere Gattungen, wie eben den Mannstreu, den Kugeldisteln, der Silberdistel usw. Wenn Sie Disteln aussäen, achten Sie darauf, dass sie erst im zweiten Standjahr blühen und im ersten Jahr nur eine Blattrosette ausbilden.

Winteraster

Mit ihren violett-rosa gefüllten Blüten, welche sich mit der Zeit öffnen und Insekten anlocken, erstrahlt Chrysanthemum x hortorum ‚Schloßtaverne‘ bis zum ersten Frost. Für Insekten, wie vor allem den Bienen, sind die mittleren und späten Winterastern eine sehr wichtige Nahrungsquelle, da zu der Zeit nicht mehr viele weitere Arten blühen. Die ‚Schloßtaverne‘ fühlt sich im sonnigen Beet mit frischem Boden sehr wohl und erreicht eine Höhe von bis zu 80cm.

Haselnuss

Für viele ist die Haselnussblüte gesundheitlich ein Graus, für die Eichhörnchen sind Haselnüsse wichtig, um zu überleben. Corylus avellana oder zu deutsch Haselnuss, trägt im Herbst ihre Früchte und ist nicht nur im allseits bekannten Schokoaufstrich beliebt! Der Großstrauch wird bis zu 5m hoch und ist sehr schnittverträglich. Die Haselnuss ist absolut frosthart, stellt keine Ansprüche an den Boden und verabschiedet sich mit leuchtend gelben Blättern in den Winter.

Walnuss

Wichtiger Futterspender für Eichhörnchen und Kleintiere

Die Echte Walnuss auch Juglans regia, ist ein mittelgroßer Baum, welcher bis zu 20m groß wird und ab Mitte September bis Anfang Oktober erntereife Früchte ausbildet. Auch die Walnuss ist ein wichtiger Futterspender für Eichhörnchen und weitere Kleintiere im Garten. Die Früchte sind bis Januar lagerfähig und können in vielerlei Hinsicht verwendet werden. Sie ist anspruchslos an den Boden, bis auf lange Trockenheit oder verdichtete Böden sind nicht so gut geeignet.

Ausblick in die Herbstzeit im gardoBLOG

Dies waren ein paar wenige Pflanzen, welche im Herbst eine wichtige Rolle im Garten spielen können. Im nächsten Beitrag wird das Thema Kleintiere im Garten näher behandelt.


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